Neues aus der Wunderwelt der essbaren Pflanzen:
Die »Funkie«, oder »Hosta«, oder »Herzblattlilie«
… auf alle Fälle ein Star des Schattengartens. Und eine echte Überraschung!
In Asien hatte die »Herzblattlilie« eine lange Tradition auf dem Speiseplan. Bevor sie als anspruchslose, besonders winterharte und dekorative Schattenpflanze in die Gärten kam, sammelte man das vielseitige Wildgemüse in den höher liegenden Wäldern. Als essbare Pflanze ist sie fast in Vergessenheit geraten. Unsere Schnecken lieben sie – weitere Fressfeinde kennt sie bisher nicht.
Verwendung in der Küche
Blätter:
Im Frühling lassen sich die noch eingerollten Blätter als eine Art Ersatz-Spargel essen, junge Blätter kommen frisch in den Salat oder werden als Gemüsebeilage gedünstet
Blüten und Blütenknospen:
In der traditionellen japanischen Küche werden die Blütenknospen geschätzt. Die Blüten bieten aber auch ein besonders Geschmackserlebnis: knackig, frisch, leicht süßlich und einfach sehr angenehm. Sie dürfen kandiert, frittiert, oder in Essig oder Öl eingelegt werden. Oder einfach mal frisch von der Staude schnabulieren.
Verpackungsmaterial:
Die oft großen Blätter erlauben zudem das Einwickeln von Speisen – ähnlich den Bananenblättern in Lateinamerika. Funkien lieben es übrigens, im Frühjahr geteilt zu werden. Man sollte sie trotzdem erst nach 2 bis 3 Jahre blattweise »ernten«.
… Bon appetit!
Kurze Pflanzenkunde
Pflanzengattung aus der Unterfamilie der Agavengewächse (Agavoideae) innerhalb der Familie der Spargelartigen (Asparagaceae). Bekannt sind etwa 45 Funkien/Hosta-Arten mit über 4000 Sorten. Ihre Größe reicht von 20 bis über 150 cm Höhe.
Die Riesen-Funkie »Empress Wu« wurde aus der Sorte »Big John« gezüchtet und hat eine Höhe von bis zu 150 cm und der Wuchsbreite von 200 cm. Ihre Blätter können eine Länge von bis zu 60 cm erreichen.
Funkensprühendes Wortgeschöpf
Interessant ist auch die gleichzeitige Verwendung der botanischen Namen »Hosta« und »Funkie«: Die Gattung bekam um 1800 fast gleichzeitig ihre Namen vom deutschen Botaniker Heinrich Christian »Funck«, wie auch dem österreichischen Botaniker Nicolaus Thomas »Host«.