»Lernwege & Klimainseln« – Konzept der Initiative Essbares Darmstadt
Die Konzeption der Initiative Essbares Darmstadt in Verbindung mit digitalen Medien
In diesem Beitrag stellen wir Euch vor, wie wir in Darmstadt ein »Grünes biodiverses Wegenetz« planen und sogenannte »Klimainseln« mit »Lern- und Genusswege« miteinander verbinden möchten. Dieses Konzept ist als offenes Projekt zu verstehen: Es kann als Leitbild dienen, dem sich an verschiedenen Orten in der Stadt auf unterschiedlichste Weise angeschlossen werden kann. Die »Lern- & Erlebniswege« sind dabei das erfahrbare, begehbare Netz, welches die vorhandenen und entstehenden Klimainseln miteinander verbindet. Es ist ein verständliches Konzept, um Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Achtsamkeit zu fördern. Es zeigt ökologische, soziale und historische Verbindungen auf, welche bisher im Verborgenen bleiben.
Was sind »Klimainseln«?
»Klimainseln«: Man assoziiert »Klima« meißt mit unserer Athmospäre – Es kann jedoch auch die Stimmung und deren Auswirkungen auf einen jeden Einzelnen an einem bestimmten Ort beschreiben. Zu unserer Vorstellung einer »Klimainsel« gehören »Wahrnehmung«, »Lernen« (persönliches und schulisches), »Zusammenleben« (Mensch/Natur), »Kultur«, usw..
Es sind Schnittstellen der Vielfalt, Kommunikation – Orte der Inspiration und der Gemeinschaft/en.
Mit dem Entstehen und Gestalten von Klimainseln schaffen wir eine positive »gesellschaftliche Klimaveränderung«.
»Klimainseln« können auch Inseln sein, die das »Stadtklima« regulierend beeinflussen (kühlen, Frischluft erzeugen, etc.) und das soziale Klima verbessern.
Gleichzeitig stehen sie für CO2-Einbindung (z.B. Humusaufbau in der Klimainsel Garten). Mit der von der EAD hergestellten torffreien »Terra Preta« ist dies auch eine messbare und in naher Zukunft auch relevante Größe.
»Klimainseln« sind für uns öffentlich frei zugängliche »Lern / Lebensorte« – mit Witz und Esprit. Es werden vielfältige Themen wie die Stadtgeschichte, beispielhafte Umsetzungen und ökologische Zusammenhänge gezeigt. Sie werden inhaltlich gefüttert mit dem Engagement Vieler (vom ehrenamtlichen Historiker, bis hin zu städtischer Quellen).
Vorhandene »Klimainseln« in unserer Stadt sind unter vielen Anderen: Gärten (Internationaler -., Menschenskinder -, Permakultur -, Emil baut an,…) aber auch Herrengarten, Prinz-Emil-Garten, Prinz Georg-Garten, Mathildenhöhe und größere öffentliche Flächen, Schulen (insbesondere naturnahe Schulhöfe), Kindergärten und Plätze (Friedrich-Ebert-Platz, Riegerplatz,…). Weitere Klimainseln sind bspw. die »Klause« am HbF, Stadtgärten (Osthang-Beete, Parcusbeete, »Vertikaler Garten« am Herrngartencafe,…), ökologische Siedlungen (Kranichstein, »Kostbares Lincoln«,…), Vivarium, Kompostwerk, Hochschulen, Theater, auch Firmen und Intitutionen, Institute, Vereine (Schrebergärten, …) und viel mehr. Wir schlagen vor, diese Orte mittels QR-Codes und kurzer Beschreibung der nicht immer offensichtlichen Zusammenhänge sichtbar zu machen. Dies kann das Bewusstsein der Bürger erweitern und sowohl einen Bezug zu dem Ort als auch Achtsamkeit schaffen.
Künftige »Klimainseln« sind Orte, in denen man sensibilisiert werden kann für Themen, die noch nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind; Vielfalt der Pflanzen, Insekten (Bestäuber/Zersetzer – »Vivarium-Lernweg«, »Mollergarten« in Planung), Vögel, Amphibien und auch hier vieles mehr.
Was sind »Lern- und Genusswege«?
»Lern- und Genusswege« verbinden die »Klimainseln« miteinander. Es sind definierte, nach und nach entstehende Wege: »Naschwege«, »Fühlwege«, »Kräuterwege«, »Apfelbaumalleen», »Mobile Allen«, »Studentenfutterwege«, »Schmetterlingswege«, »Prinz-Ludwig-Weg«, »Kulturwege«, »Abendessenweg«, usw.. Sie sind themenbezogen und und können ineinander übergehen, sich überkreuzen oder Solitäre sein. Sie können bepflanzt oder bespielt werden und entstehen parallel zu oder in Zusammenhang mit einer städtischen Planung.
Durch das Begehen der unterschiedlichen Wege entsteht ein ganz neuer Bezug jedes Einzelnen zur Stadt: »Ich hol’ mir mein Abendessen auf der Hunderunde«, oder »Heute möchte ich was über die Gesetze des Universums erfahren«, oder »Ich möchte mal was über die Städtischen Ämter in Bessungen wissen», »Welche Apfelsorte kann ich in meinen Garten pflanzen und mit welchen Pflanzen und Bäumen kann ich den Insekten und Bestäubern Gutes tun?«.
Wichtig und ergänzend zu sehen ist der positive Gesundheitsaspekt (mehr Fahrrad fahren und laufen) wie auch die Möglichkeiten im Bereich der schulischen und außerschulischen Bildung.
Diese neuen Wege lassen nach und nach ein Netz biodiverser Flächen entstehen, an denen sich Tiere und Insekten durch die Stadt hangeln können. Sie stellen Habitate wachsender Biodiversität dar.
»QR-Codes« als vertiefende informationsquelle
»QR-Codes« mit ihren digital hinterlegten Informationen stehen neben der kurzen Analogen Beschreibung (Pflanze, Geschichte des Ortes,…) neben den Pflanzungen eine imense Rolle. Sie stehen/hängen als kleine dezente Schildchen (Bemahlungen, Skulpturen,…) an Bäumen, Häusern, in Gärten und erzeugen Aufmerksamkeiten.
Sie verweisen auf einen riesigen Pool an Wissen. Dieses Wissen wird von Vielen zusammenstellt und öffentlich gemacht. Auf einer zentralen Website, oder verteilt über mehrere, werden Geschichten, Erzählungen, Fakten, Wissen öffentlich gemacht.
»Nur was ich auch kenne, kann ich lieben«. Gefördert werden soll ein bewußtes Suchen nach dem nächsten Schildchen (Schule, Uni, Stadtverwaltung,…) – spielerisch und tief wirkend.
Wir schlagen vor, dieses Konzept mit in den Masterplan 2030+ zu nehmen und das System »Lern- und Genusswege verbinden Klimainseln« in Darmstadt als beispielhafte Umsetzung einer digitalen menschlichen Stadt zu etablieren.
Gerne würden wir uns mit Euch über diese Planungen austauschen!