Der Saatgutschrank

Du möchtest Vielfalt durch tauschen und teilen fördern? Dann bist du am Saatgutschrank genau richtig. Hier kannst du deinem Saatgut teilen oder nach Saatgut stöbern, was dir vielleicht noch fehlt.

Die Schubladen sind unterteilt in:
Blumen, Kräuter, Zwiebelgewächse, Wurzelgemüse, Hülsenfrüchte, Salat, Blatt- und Blattstielgemüse, Kohl, Fruchtgemüse, Gräser, Getreidesaaten, Nüsse, Knollen, Mischungen, sonstiges/unsortiert

Wie funktioniert der Saatgutschrank?

Saatgut lagern und teilen:

  • Neben dem Schrank findest du kleine Gläschen, in die du dein Saatgut sauberen abfüllen kannst. So wird es sicher vor Mäusen oder Parasiten gelagert.
  • Bitte beschrifte das Saatgut mit möglichst allen Informationen die du hast, um auch das Wissen um die Pflanzen zu teilen. Dafür stehen dir kleine Etiketten und das Saatgut Wiki zur Verfügung. Wir empfehlen, dass die Beschriftung auf der Tüte, neben dem Namen, wenigstens die folgenden Informationen (wenn bekannt) enthält:
    • botanischer Name
    • Jahr der Saatgutgewinnung
    • empfohlener Zeitpunkt des Aussähens (wenn bekannt)
  • Sortiere das fertig verpackte und beschriftete Saatgut bitte in die jeweilige Schublade ein, so das suchen und finden erleichtert wird.

Saatgut finden:

  • Neben dem Schrank findest du kleine Papiertüten, in die du dir das gefundene Saatgut abfüllen kannst.
  • Nimm nur soviel Saatgut, wie du auch wirklich nutzen kannst.

WICHTIG – bitte beachte! 

#1
Bitte fülle den Schrank nur mit selbst geernteten, samenfesten Saatgut oder gekauftem Biosaatgut.
Keine F1-Hybride! Keine Gentechnik!

#2
Saatgut teilen ist ein gemeinnütziges und nicht kommerzielles Projekt.
Entnommenes Saatgut darf nicht weiter verkauft und nur auf eigenem Privatgelände ausgesät werden!

#3
Gesunder Menschenverstand geht vor:
Iss nur das, bei dem du dir sicher bist, dass es genießbar ist!

WARUM SAATGUT SCHÜTZEN UND TEILEN?

Nicht nur aus eigennützigen Gründen macht der Saatgut-Tausch Sinn. Der Anbau von Monokulturen und Hybridpflanzen bedroht den natürlichen Artenreichtum, auch – und sogar besonders – bei den Nutzpflanzen. Obwohl Sortenreichtum, Geschmack, Standortangepasstheit und Nährstoffgehalt für die vielen alten Sorten sprechen, findet man sie kaum noch.

Durch den industriellen Anbau und die Vermarktung sind sie aus kurzfristig orientierten ökonomischen Gründen verdrängt worden. Übrig blieben nur noch die ertragreichsten Züchtungen.

Laut FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, 2011) haben wir so seit Beginn des zwanzigstens Jahrhunderts bereits 75 % der ursprünglich landwirtschaftlich genutzten Pflanzenvielfalt verloren. Andererseits wächst der Einfluss einiger weniger Großkonzerne in der Saatgutproduktion, 10 Konzerne beherrschen weltweit 3/4 des Saatgutverkaufs und bestimmten somit was angebaut wird. Und wir merken es gar nicht, denn im Supermarkt haben wir uns längst an das mickrige Sortiment an verschiedenen Sorten gewöhnt!

Gut, dass wir selbst etwas dagegen tun können. Durch Gärtnern im eigenen Garten oder auf dem Balkon, das Konservieren von Saatgut und Initiativen wie dem Saatgutschrank und die Saatgut-Tauschboxen können wir uns die Vielfalt zurück holen und gemeinsam erhalten.